Eine Stadt zeigt Gefühl.
Als Reisender kennt man es: Jede Stadt fühlt sich anders an und wird so zu einem unverwechselbaren Erlebnis. Wie aber empfinden diejenigen, die in der Stadt leben ihre Heimat? Welche Emotionen und Gefühle sind mit dem eigenen Wohnort verbunden und was macht letztendlich aus einer Stadt ein Zuhause?
Das wollte der Tourismusfonds Mainz e.V. diesen Sommer herausfinden und befragte alle Mainzerinnen und Mainzer nach ihrem ganz persönlichen Mainzer Lebensgefühl.
Denn als Mainz-Besucher spürt man gleich, dass in der Domstadt eine ganz besondere Stimmung herrscht. Und sicher würde jeder ein anderes Wort finden, um das Mainzer Flair zu beschreiben: Leichtigkeit, Lebenslust oder Miteinander könnten Begriffe sein, die wiedergeben, was man bei »Weck, Worscht un Woi« schon lange gefühlt hat.
Das vielleicht spannendste Stadtgespräch des Jahres
Wie aber erklären sich die Mainzerinnen und Mainzer ihre Stadt nun selbst? Eine Frage, die Schirmherr Oberbürgermeister Michael Ebling, der ehemalige Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte und die Marketingexperten der Mainzer Agentur schiebezimmer nur allzu gerne stellten.
Und so begann das vielleicht spannendste Stadtgespräch des Jahres unter dem eingängigen Schlagwort #mainzgefühl. Regierende und Agentur luden alle Mainzerinnen und Mainzer dazu ein, sich intensiv mit ihrem ganz individuellen Empfinden und Erleben der Stadt auseinander zu setzen. Mainz, in dem alles gerne gemeinsam angegangen wird, wollte auch hier ein Zeichen setzen und es »typisch meenzerisch« gestalten. Statt einer Tourismuskampagne mit vorgesetzten und vorgefertigten Motiven, zeichneten die Bürgerinnen und Bürger das Bild ihrer Stadt selbst – unter anderem in einer großen Onlineumfrage.
Das Gefühlsbarometer der Stadt live erleben
Mit Hilfe verschiedener Module, wie zum Beispiel einer Reihe spannender Assoziativfragen, die schiebezimmer entwickelt hatte, kristallisierte sich das #mainzgefühl immer weiter heraus. Aber nicht nur am Bildschirm trat die Stadt in einen Dialog mit ihren Einwohnern. Ein Workshop-Stand in der Innenstadt und abertausende Sharecards mit auffordernden Varianten von typisch Mainzer-Statements halfen ebenfalls dabei, den Dialog anzustoßen, um das #mainzgefühl zu verbreiten und einzufangen.
Schnell wurde klar, was alle schon immer irgendwie geahnt hatten. Während andere Städte sich mit Wahrzeichen und Monumenten schmücken, sind es in Mainz die Menschen selbst, die die Stadt unverwechselbar machen. Das Mainzer Stadtgefühl, das einer lebenslustigen Mischung aus Offenheit, Geselligkeit und Gastfreundschaft gleicht, wurde unter #mainzgefühl in all seinen Facetten sichtbar. Dieses Bewusstsein zu bewahren und zu stärken ist erklärtes Ziel der Kampagne und ihrer Initiatoren.
Besonders spannend war es, dem Lebensgefühl der Stadt live zuzuschauen. Auf einer sogenannten Social Wall im Internet, sammelte schiebezimmer alles, was unter dem Hashtag #mainzgefühl gepostet und geteilt wurde. In Echtzeit entstand somit ein Gefühlsbarometer der Mainzer, welches unter https://mainzgefühl.de/socialwall.html noch immer betrachtet werden kann.
Was auf der einen Seite für unzählige Gespräche und Emotionen sorgte, war auf der anderen Seite der vielleicht größte Markenworkshop der Welt, mit einer ganzen Stadt als Teilnehmer. Dazu äußerte sich Johannes Schiebe von schiebezimmer begeistert: »Die Mainzerinnen und Mainzer haben etwas ganz Besonderes mit uns geteilt, nämlich ihren Grund, warum sie Mainz lieben und hier glücklich sind. Daraus gewachsen ist ein Wissensschatz, mit dem die Beteiligten in Zukunft noch viel, viel näher an den Menschen kommunizieren können – nach innen und nach außen. Mainz hat sich selbst noch besser kennengelernt und dabei viel über sich selbst erfahren.«
Ein Wissensschatz, der allen gehört
Und weil die Mainzerinnen und Mainzer etwas, das ihnen besonders viel bedeutet, am liebsten mit allen teilen, landet dieser Wissensschatz nicht hinter verschlossenen Türen, sondern ist unter www.mainzgefühl.de für alle einzusehen. Um das #mainzgefühl nicht nur am Bildschirm, sondern auch live und in der Stadt selbst zu spüren, wurden die interessierten Mainzerinnen und Mainzer in die Augustinerstraße in der Altstadt gelenkt: Dort wurde bis zuletzt das geballte #mainzgefühl in einer Video-Installation inszeniert